Medikamente aus der Apotheke helfen bei Schniefnase und juckenden Augen

Hatschi! Warum Heuschnupfen bei Kindern früh behandelt werden sollte

„Hatschi!“ Sobald die Frühlingssonne Regen und Schnee vertreibt, hat mit der blühenden Vegetation auch der Heuschnupfen wieder Hochsaison. Rund 15 Prozent der Einwohner in Westfalen-Lippe reagieren mehr oder weniger allergisch auf Blütenpollen. Auch viele Kinder schniefen, husten und haben mit tränenden und juckenden Augen zu kämpfen, wenn an den ersten sonnigen Frühlingstagen die Natur im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht und Birke, Hasel und Co. ihre Pollen auf die Reise schicken. „Atemwegserkrankungen sollten bei Kindern so früh wie möglich erkannt und behandelt werden“, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Wird Heuschnupfen ignoriert, kann sich daraus ein allergisches Asthma entwickeln.

Overwiening erklärt, wie es zu Allergien kommt: „Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf an sich harmlose Stoffe – in etwa so, als würde es einen gefährlichen Eindringling bekämpfen. Dabei gibt es nichts zu bekämpfen, der Körper schadet mit seiner Überreaktion nur sich selbst.“ Es werde also ein vergleichsweise riesiges „Waffenarsenal“ des Körpers aufgefahren, um winzige Mengen Allergene zu besiegen. „Anders als bei üblichen Infektionen werden Allergiker anschließend aber nicht immun. Vielmehr treten die Beschwerden bei jedem Kontakt erneut auf.“

Gegen Heuschnupfen gibt es unterschiedliche rezeptfreie Medikamente mit verschiedenen Wirkmechanismen. Welcher Wirkstoff der jeweils richtige ist, wird nach der Schwere der Symptome und der Anwendungsdauer ausgewählt. Und vor allem gilt: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und brauchen eine geeignete Dosierung. Eltern sollten sich deshalb in der Apotheke beraten lassen“, empfiehlt Overwiening.

Häufig wird zu Antihistaminika geraten. Neuere Arzneistoffe wie zum Beispiel Cetirizin oder Loratadin haben den Vorteil, dass sie nicht so müde machen wie ältere Wirkstoffe. Das Arzneimittel wirkt dann für rund 24 Stunden. Für die lokale Anwendung gibt es rezeptfreie Nasensprays mit Antihistaminika.

Erkältung und Heuschnupfen unterscheiden
Wichtig sei zudem, zwischen Heu- und Erkältungsschnupfen zu unterscheiden. Hier seien unterschiedliche Arzneimittel angezeigt: „Sprays gegen Erkältungsschnupfen sollten grundsätzlich nicht länger als sieben Tage eingesetzt werden. Da Heuschnupfen aber meist länger anhält, sind diese Nasensprays eher ungeeignet.“

Neben Hinweisen zur medikamentösen Behandlung helfen Apotheker gerne mit Tipps, wie sich den Symptomen vorbeugen lässt: Bei starkem Pollenflug sollten sich betroffene Kinder im Freien nicht körperlich verausgaben. Die ideale Zeit zum Lüften hängt von der Lage der Wohngegend ab: In ländlichen Gebieten ist der Pollenflug abends am geringsten. In der Stadt hingegen lüften Heuschnupfen-Geplagte am besten morgens zwischen sechs und acht Uhr. Eltern können darüber hinaus einiges für die Vorbeugung vor Heuschnupfen tun, sagt die Apothekerin. „So sollten Säuglinge mindestens in den ersten vier Lebensmonaten gestillt werden. Passivrauchen steigert das Allergierisiko.“

Quelle: www.akwl.de (Link: https://www.akwl.de/presseinfo.php?id=51&pid=650)
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